Mittwoch, 6. Mai 2015

Abschied von Nele Harlan - Vrindavan Vilasini dd

Wir trauern und gedenken Nele Harlan. Sie ist die Mutter unseres Geistigen Meisters, Srila Bhakti Aloka Paramadvaiti Swami, und war für uns alle wie eine eigene Mutter. Sie gab uns Liebe, Mitgefühl, Inspiration und die Stärke an die bedingungslose Liebe, die eine Mutter zu ihrem Sohn, zu ihren Kindern gibt, zu glauben. Sie hat sich am 5. Mai 2015 auf die Reise zu Krsna gemacht.

Wenige Tage zuvor nahm sie Einweihung und erhielt den wunderschönen Namen Vrindavan Vilasini dd. Sie wird stets in unseren Gedanken und Erinnerungen weilen. Jay Sri Radhe!

Hier der Abschiedsbrief unseres Geistigen Meisters an seine Mutter:

Heute, am Tag Krishna Pratipad des Monats Trivikrama, 5. Mai 2015, um 5:10 morgens, verließ meine geliebte Mutter diese Welt in ihrem Landhaus im Beisein meiner lieben Schwester Sabine. Es war wundervoll, vor einigen Tagen noch einmal mit ihr gesprochen zu haben und zu sehen, wie erfüllt sie von der Liebe zu allen, die sie kannte, und vor allem von ihrer Liebe zu Gott war. Gerade vor ein paar Wochen besuchte ich sie das letzte Mal in ihrem Haus im Norden Deutschlands. Ich war sehr vom Glück gesegnet, einer ihrer Söhne und Zeuge ihrer Hingabe an das Wohlergehen aller gewesen zu sein. Sie war eine große Gottgeweihte und liebte alle Tiere, die um ihr Haus herum lebten. Sie wollte immer helfen. Wenn ich sie besuchte, wollte sie mir sogar immer Spenden für Krishna geben. Sie hat viele spirituelle Audiobücher auf deutsch aufgenommen, da der Klang ihrer Stimme schon eine wahre Inspiration war.

Seit Beginn meines Lebens konnte ich mich nur beschämt fühlen, Ihr keine größere Hilfe gewesen zu sein. Sie war immer vertieft in die Haltung der Hilfsbereitschaft, hat mir meine Frechheiten verziehen und sich ohne Einschränkung um alle gekümmert. Alle, die sie kannten, fühlten sich von ihr angezogen. Als sie 80 Jahre alt war, hatte ich das große Privileg, sie nach Vrindavan zu begleiten, wo sie alles liebte, als wäre es ihr eigenes Zuhause. Es war wundervoll, ihr all die Plätze zu zeigen, die uns Srila Prabhupada offenbarte.

Zwei Wochen, nachdem ich in den Tempel eingezogen war, besuchte ich meine Mutter in ihrem Haus. Ich wollte, dass Alle Geweihte Krishnas werden und sie akzeptierte es sofort, zumindest damit ich mich gut fühlte. Als ich dann der jüngste Tempelpräsident von Kopenhagen wurde und mit den Devotees anfing, während des ganzen Winters Sankirtan auf der Straße zu machen, nähte sie spezielle Mützen für die ganze Sankirtangruppe. Sie hat immer mit großer Liebe alle Devotees akzeptiert, die ich in ihr Haus mit brachte, so als ob es ihre eigenen Enkel wären. Und wirklich, es waren ihre eigenen Enkel.

Vor ein paar Tagen sprach ich mit ihr am Telefon und sie sagte mir: "Ich weiß nicht, was gerade mit mir los ist, aber es geht wohl nicht mehr viel." Am selben Tag empfing sie eine Postkarte, die ich ihr vor langer Zeit aus Indien geschickt hatte (und die ich selber schon ganz vergessen hatte). Auf dieser Karte war eine Zeichnung aufgedruckt, auf der man eine Gopi sah, die Musik für Krishna macht. Meine Mutter sagte, dass es das wäre, was sie gerne machen würde und dass ich sie doch bitte dazu anleiten möge, dass ich ihr einen Namen und ein Mantra gäbe. Durch die Gnade von Srila Bhakti Rakshak Sridhar Dev Goswami Maharaja, den sie vor Jahren selbst als Guru wählte (der aber schon diese Welt verlassen hatte), gab ich ihr den Vaishnavinamen Vrindavan Vilasini und sang für sie die Mantras. Sie war sehr glücklich. Ich betete zu Krishna darum, dass Er ihren Wunsch erfüllen und sie zu einer Seine Musiker im Dienste Sri Radhikas machen möge.

Meine Mutter war eine große Interpretin und sie musizierte immer gern. Ich bin sehr traurig über den Verlust der Gemeinschaft mit dieser wundervollen Seelenmutter. Ich hatte noch die Hoffnung, sie in ein paar Tagen zu besuchen, aber Krishna wollte sie heute zu sich nehmen, heute ist auch der Verscheidungstag von Srila Bhakti Saranga Goswami Maharaja, eines sehr geliebten Schülers von Srila Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakur und Sannyasschüler von Srila Bhakti Rakshak Sridhar Dev Goswami Maharaja.

Die Art und Weise, in der sie ihren Körper in ihrem selbstgewählten Wald-Bhajan-Kutir aufgeben konnte, war absolute Barmherzigkeit Sri Krishnas. Ich bete zu meiner Mutter, dass sie mich durch ihre Barmherzigkeit immer beim Dienst für die Devotees halten möge und dass ich so selbst ein wirklicher Gottgeweihter werde. Es ist eine lange Reise und der Glaube ist unser Wegweiser auf ihr. Ich wünsche mir, dass Ihr alle sehr glücklich seid und dass Ihr Gott versprecht, Ihn durch alle Eure Verwirklichungen zu erfreuen und zu versuchen, schnellstmöglich zu Ihm zurück zu kehren. Versprecht ihm, während dessen Dinge in dieser Welt zu machen, durch die Ihr die Liebe zu Gott mit anderen teilen könnt.

Heute ging die große Inspiration meines Lebens und mein persönliches Vorbild des Dienstes in die ewige Welt des Herrn. Nach dem Weggang Srila Prabhupadas ist dies der zweite große Verlust in meinem Leben. Ich wünsche mir, die heilige Erinnerung an sie immer zu bewahren und so dem Weg der Heiligen zu folgen. Ich bitte Alle, die diese Botschaft lesen, für sie zu beten. Ich hoffe, dass ich ihre Asche nach Indien bringen kann und ihr somit ihr letztes Bad im heiligen Wasser der Yamuna zu ermöglichen.

Mit Liebe für Euch Alle

Swami B.A. Paramadvaiti

(Übersetzung: Patita Pavana Das)

Eine Klasse unseres Geistigen Meisters zum Abschied einer geliebten Person (Englisch):

Nele Harlan, Vrindavan Vilasini dd, hat uns wunderbare Werke hinterlassen, für die wir ihr sehr dankbar sind: Hörbücher über Krsna, Chaitanya, Bhakta - eine indische Odyssee, und ein Video-Interview über Gurudeva´s Kindheit.

Wir beten für sie und tragen sie tief in unser aller Herzen.








Als ich dann der jüngste Tempelpräsident von Kopenhagen wurde und mit den Devotees anfing, während des ganzen Winters Sankirtan auf der Straße zu machen, nähte sie spezielle Mützen für die ganze Sankirtangruppe. Sie hat immer mit großer Liebe alle Devotees akzeptiert, die ich in ihr Haus mit brachte, so als ob es ihre eigenen Enkel wären. 




  







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